Die Social Media Plattform TikTok war in den USA kürzlich für rund 12 Stunden offline. Die Thematik habt ihr bestimmt in den Medien mitbekommen. Um die geht’s in diesem Beitrag aber gar nicht. Es geht darum, dass dieser kurze Moment der Ruhe vom endlosen Scrollen für viele mindestens eine mittelschwere Katastrophe war.
Wenn die wichtigste Plattform plötzlich weg ist
TikTok hat sich in den letzten Jahren von einer Teenie-Tanz-App 🕺 zu einer der einflussreichsten Plattformen entwickelt. 🎥 Marken fahren riesige Kampagnen, Influencer bauen ihre Karrieren auf und Produkte gehen viral 🚀 – alles in einem Tempo, das seinesgleichen sucht. Die Social Media Plattform ist für viele der Start einer beruflichen Existenzgrundlage.
Aktuellen Schätzungen zufolge hat TikTok weltweit über 1,5 Milliarden monatlich aktive Nutzer (Quelle: House of Marketers). Diese Zahl variiert je nach Quelle, da TikTok selbst keine regelmäßigen offiziellen Nutzerstatistiken veröffentlicht.
Egal wie viele es genau sind – die Plattform hat eine unglaubliche Reichweite. Hier werden Trends nicht verfolgt sondern definiert. Hier werden Produkte nicht vorsichtig ausgerollt sondern quasi über Nacht ausverkauft. Hier werden Künstler zu Weltstars, weil ihre Werke viral gehen.
Für viele Marken und Creators ist TikTok DIE Plattform, um sichtbar zu bleiben. Das macht sie gleichzeitig aber auch zu einem potenziellen Risiko. ⚠️
Die Gefahren einer Plattform-Abhängigkeit
Stell dir vor, dein wichtigster Kommunikationskanal ist eine Social Media Plattform. Egal welche. Und die wird – warum auch immer – einfach abgedreht. Was durchaus passieren kann. Dann helfen dir hohe Follower-Zahlen und Likes nicht mehr wirklich, außer bei der Erinnerung daran, wie schön es war, plakativ sagen zu können wie viele User mit deinem Account verbandelt waren.
Mit Betonung auf WAREN. Die vielen Follower und Liker und Sharer erreichst du nämlich plötzlich nicht mehr. Außer, sie sind in deinem strategisch klug aufgebauten Marketing-Trichter nicht an der Oberfläche schwimmend hängen geblieben, sondern schon weitergerutscht. Auf deinen Newsletter-Verteiler, in deinen Online-Shop, deinen Blog oder – best case – auf deine Stammkundenliste, mit der du sowieso im direkten Austausch bist.
Owned Media und Diversifizierung
Was kann uns nun davor bewahren, dass wir unsere Community von heute auf morgen nicht mehr erreichen können?
- Nicht alles auf eine Karte setzen: Auch wenn wir alle unseren jeweiligen Liebling unter all den Social Apps haben, sollten wir, vor allem im Hinblick auf Business Kanäle, verschiedene Plattformen bespielen. Trendy TikToks können auch als Reel oder YouTube Short weiterverwendet werden, Karussell-Beiträge machen auch in Facebook-, LinkedIn- oder Pinterest-Feeds eine gute Figur. Mit kürzeren Captions und nur einem Themen-Hashtag sind die Content Pieces auch auf Threads willkommen.
- Baue eigene Kanäle auf: Social Media Plattformen kommen und gehen und gehören meistens jemand anderem. Eine eigene Domain mit sauber gehosteter Website, ein brav in die SEO-Rankings einzahlender Blog und eine DSGVO-konform gesammelte Newsletter-Empfängerliste gehören DIR.
- Echte Verbindungen: Hohe Follower-Zahlen sind schön, aber Engagement und echte Beziehungen sind viel wertvoller. Tritt mit deiner Community in den Dialog, erzähle Geschichten, die bewegen (*hust* Storytelling *räusper* dazu bald mehr).
- Denke deinen Funnel durch: Was willst du eigentlich von deinen Followern? Was ist das Ziel deines Social Media Auftritts? Solltest du kein Creator sein, der direkt auf den Plattformen mittels Influencer- oder Affiliate-Marketings sein Geld verdient, willst du deine Community vermutlich irgendwohin weiterleiten. In deinen Onlineshop, in dein lokales Geschäft, in deine Telefonleitung, auf deine Newsletter-Liste.
Auch wenn ihr nicht auf TikTok seid, die TikTok-Verbannung in den USA eine neue Deadline bekommen hat und die Plattform derzeit wieder verfügbar ist – nehmen wir die Thematik als kleine Erinnerung, unsere Kommunikationskanäle wieder mal durchzudenken und Prioritäten abzuwägen. 😉